Büro aus Frankfurt gewinnt städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerb zur ehem. Dempsey Kaserne
Am Dienstag, 19. Mai, hat die Jurysitzung zum gemeinsam von der Stadt Paderborn und der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) ausgelobten städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerb zur Dempsey Kaserne (Schloß Neuhaus) im Schützenhof Paderborn stattgefunden. Dabei wählte die Jury den Entwurf mit dem größten Potential für die Neukonzeptionierung der ehemaligen Kasernenfläche aus. Die Jury setzte sich aus Vertretern der Politik, der Verwaltung, der BImA sowie externen Fachleuten der Stadtplanung, Architektur und Landschaftsarchitektur und zwei zuvor ausgelosten Bürgern des Stadtteils Schloß Neuhaus zusammen. Die BImA beteiligt sich zudem zur Hälfte an den Preisgeldern des Wettbewerbs.
Das Büro Tobe.STADT Büro für Städtebau und Stadtplanung aus Frankfurt am Main mit der AO Landschaftsarchitekten Stadtplaner & Ingenieure Mainz GmbH aus Mainz gingen nach einer intensiven Diskussion einstimmig als Sieger hervor.
Der Siegerentwurf sieht zwei neue Teilbereiche aus Wohnen und kleinteiligem Gewerbe vor, die durch eine zentrale Grünachse verbunden werden. Das Gebiet wird durch den Grünzug an die Umgebung angebunden, sodass die zuvor isolierte Kasernenfläche zukünftig der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann. Die Planung berücksichtigt neben den Mannschaftsgebäuden an der Husarenstraße auch weitere Bestandsgebäude der ehemaligen Kasernenfläche, um die Geschichte des Ortes zu wahren und diese in eine zukunftsfähige Nutzung zu überführen.
Das Wohngebiet bietet Raum für verschiedene Wohnformen für diverse Zielgruppen sowie unterschiedlich gestaltete Freiräume. Darüber hinaus wird eine viergruppige Kita in die Planung integriert. „Der im Süden angelegte Quartiersplatz mit der angrenzenden Kitanutzung wird aufgrund seiner zentralen Lage und der direkten Anbindung zur Husarenstraße gewürdigt. Insgesamt weißt der Entwurf eine solide städtebauliche Gesamtstruktur auf, die sich harmonisch und nahtlos in die Umgebung einbindet und dennoch einen eigenen Charakter besitzt“, lobte das Preisgericht im Protokoll.
Die Jury erkennt das hohe Potenzial des Entwurfs, sieht jedoch in einigen Bereichen Überarbeitungsbedarf zur Weiterqualifizierung. Dies betrifft unter anderem die Maßstäblichkeit und Anordnung von Baukörpern, die Vielzahl der Freiraumtypologien sowie das Thema Erschließung und ruhender Verkehr. Im Protokoll der Jurysitzung sind die verschiedenen Überarbeitungspunkte nachzulesen. Das Protokoll ist hier abrufbar.
Anfang Februar wurde der Wettbewerb ausgelobt und fand mit der Sitzung des Preisgerichts im Schützenhof Paderborn seinen Abschluss. Unter dem Vorsitz von Prof. Kunibert Wachten, Architekt und Stadtplaner aus Dortmund, beurteilte das Preisgericht insgesamt zehn Wettbewerbsbeiträge, die unterschiedliche Lösungsvorschläge zur Entwicklung der ehemaligen Kasernenfläche erarbeitet hatten.
Ziel des Wettbewerbes war es, über alternative Lösungsmöglichkeiten, ein Konzept zu erhalten, das als stabiles städtebauliches sowie freiraumplanerisches Gerüst eine positive Entwicklung der ehemaligen Kasernenfläche mit Wohnen und Gewerbe ermöglicht.
Der Siegerentwurf bildet die Grundlage für die weiteren Planungen an der Husarenstraße. Im nächsten Schritt wird ein Rahmenplan entwickelt, der für die Wertermittlung und die weiteren Verhandlungen mit dem Flächeneigentümer, der BImA, unverzichtbare Grundlage ist.
Der zweite Preis ging an das Büro Octagon Architekturkollektiv aus Leipzig zusammen mit der bgmr Landschaftsarchitekten GmbH, Berlin.
Das Büro ISSS research | architecture | urbanism aus Berlin mit Karres en brands Landschaftsarchitekten aus Hilversum (NL) erhielt den dritten Preis.
Die Ergebnisse des Wettbewerbs wurden aufgrund der aktuellen Situation vorerst digital ausgestellt.
Wann und wo die Wettbewerbsarbeiten nachträglich noch einmal öffentlich ausgestellt werden, wird über die Konversionshomepage und in der Presse bekanntgegeben.