Zukunftsquartier
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Memorandum Areal Barker
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Das Areal
Das Areal
Bewegen Sie sich selbst durch das Gelände der ehemaligen Barker Barracks bei einer 360°-Tour. Klicken Sie hier.
Neben der 360° Tour, die Sie selber steuern können, zeigen wir Ihnen hier zusätzlich einen virtuellen Rundflug über das Areal:
Die ehemaligen Barker Barracks mit rd. 54 ha Fläche liegen im Osten der Paderborner Kernstadt, ca. zwei km vom Paderborner Dom und Rathaus entfernt. Im Süden grenzt die Fläche an die Driburger Straße. Im Westen wird die Fläche durch den Berliner Ring und im Norden durch den Piepenturmweg begrenzt, an die sich Wohnbebauung anschließt. Nordöstlich wird die Fläche durch den Springbach sowie die angrenzende Grünfläche umschlossen. Daran anschließend befindet sich das Gewerbegebiet Benhauser Feld, das sich Richtung Norden ausdehnt. Jenseits der Straße befindet sich die letzte noch landwirtschaftlich genutzte Fläche innerhalb der Kernstadt.
Die rd. 130 Gebäude lassen sich von Süden nach Norden in drei Bauzonen unterteilen:
Im Süden befindet sich die erste Bauzone mit zehn symmetrisch angelegten Mannschaftsunterkünften aus den 1930er Jahren in Nord-Süd Ausrichtung sowie zwei Gebäude in Ost-West Ausrichtung in denen die Wache und Büros untergebracht waren. Die Mannschaftsunterkünfte sowie die Wache und die Büros bilden den ehemaligen Haupteingang der Barker Barracks.
In der zweiten Bauzone liegen zwanzig ebenfalls symmetrisch angeordnete Gebäude, die wie die Mannschaftsunterkünfte in Nord-Süd Ausrichtung aufgestellt sind. Hier waren Werkstätten, Garagen und der Kindergarten untergebracht.
Die dritte Bauzone im Norden besteht aus Werkstätten verschiedener Größen sowie Wartungshallen, einer Kirche und dem ehemaligen Betriebsstofflager.
Das Verfahren
Das Verfahren
Drei Planungsbüros haben Visionen und Entwürfe für das Areal der ehemaligen Barker-Kaserne entwickelt. Die Grundlage bildete dabei das Barker-Memorandum, das einen Grundkonsens mit breiter Unterstützung der Stadtgesellschaft zur weiteren Zukunft der Fläche bündelt.
Statt eines klassischen Wettbewerbs wurde für das Barker-Areal das in Deutschland wenig verbreitete Verfahren der Testplanung angewandt. Hierbei arbeiteten die einzelnen Planungsteams nicht in Konkurrenz zueinander, so dass die unterschiedlichen Ergebnisse anschließend zu einem Entwurf zusammengeführt werden konnten. Dadurch wurde eine große Bandbreite an Entwicklungsoptionen für das Areal aufgezeigt und gleichzeitig sichergestellt, dass keine gute Idee als „zweiter Platz“ verloren geht.
Im Anschluss an die Testplanung wurden die Ergebnisse in einer Synthesephase durch das betreuende Büro urbanista zusammengeführt und weiterentwickelt. Anschließend wurde daraus ein Masterplan entwickelt, wobei die Erkenntnisse und Ergebnisse aus der Testplanung und den Szenarien gewinnbringend in einem Planwerk zusammengebracht werden konnten.
Neben der entwerferischen Arbeit und der fachlichen Ausarbeitung ging es bei dem Prozess auch darum, dass die Planungsteams mit den Bürger*innen und der Fachöffentlichkeit in Dialog treten. Die Arbeit der Teams und der darauffolgende Masterplanentwurf wurden deshalb im Verlauf des Planungsprozesses an unterschiedlicher Stelle der Öffentlichkeit präsentiert und von unterschiedlichen Akteur*innen besprochen.
Zentral beteiligt war außerdem ein aktiv mitarbeitender Think Tank, bestehend aus einem festen Kreis aus externen Expert*innen, die schrittweise die Arbeit der Teams im Rahmen der Testplanung und den gesamten Masterplan Prozess begleitet, kommentiert und vorgedacht haben. Darüber hinaus gab es einen Projektbeirat, bestehend aus lokalen Expert*innen, um die lokale Einbettung des Verfahrens sicherzustellen.
Beteiligung
Beteiligung
Wesentlicher Bestandteil des gesamten Planungs- und Entwicklungsprozesses zum Zukunftsquartier ist eine kontinuierliche und konsequente Bürgerbeteiligung.
15.06.18 Visionskonferenz „Visionswerkstatt 2040“
In einer Visionswerkstatt wurde mit über 100 Vertreter*innen der Paderborner Stadtgesellschaft dem „Stadtversprechen“ Paderborns auf den Grund gegangen und ein Memorandum für das Zukunftsquartier formuliert. Im Mittelpunkt standen die Fragen, was Paderborn bieten muss, um als Zuzugsort, Wirtschafts- und Hochschulstandort auch künftig attraktiv zu sein, und welchen Beitrag der neue Stadtteil auf den ehemaligen Barker Barracks dazu leisten kann. Die Fragen wurden in drei Themenrunden („Produktive Quartiere“, „Innovation und Technologie im digitalen Alltag“ und „Lebensqualität zwischen Stadt und Region“) diskutiert. Die Ergebnisse wurden in einem Memorandum zusammengefasst und bilden die Grundlage des weiteren Planungsprozesses.
Mit einer Videokonferenz bzw. einem Livestream begann am 24.02.21 der umfangreiche Planungsprozess für das neue Zukunftsquartier. Die drei Planungsteams rund um die Büros „Karres en Brands“ aus den Niederlanden, „Cityförster“ aus Hannover und „ADEPT“ aus Kopenhagen, welche die drei Testplanungen für den Masterplan erarbeitet haben, stellten sich und ihre grundlegende Denk- und Herangehensweise an die ambitionierte Planungsaufgabe vor. Über 150 Paderborner*innen verfolgten den Stream live oder als Aufzeichnung und kommentierten engagiert die ersten Ideen.
Weitere Informationen zum Digitalen Auftakt finden Sie hier.
25.02. bis 13.03.2021 Online-Dialog
Mit dem Digitalen Auftakt begann zudem der erste Online-Dialog, bei dem Bürger*innen sich über das Quartier informieren und ihr Feedback sowie persönliche Impulse in den Planungsprozess einbringen konnten.
Insgesamt über 130 Beiträge wurden in den folgenden neun Kategorien erstellt:
Die Zukunftsfragen
- Stadtversprechen
- Atmosphäre und Vielfalt der Räume
- Nachbarschaft und Natur
- Wohnen in der Stadt von Morgen
- Stadt für alle
- Eine neue Mischung
- Nachhaltig in die Zukunft
- Mobilität im Wandel
- Smartes Stadtquartier
31.03.21 Zwischenpräsentation der Testentwürfe
Die drei Planungsteams haben in einer digitalen Zwischenpräsentation erste Entwürfe vorgestellt. In einer anschließenden Podiumsdiskussion kommentierten die Technische Beigeordnete Claudia Warnecke sowie die Think Tank Mitglieder Dr. Cordelia Polinna, Prof. Ulrike Böhm und Prof. Dr. René Fahr die Entwürfe. Auch Paderborner Bürger*innen konnten ihre Fragen in die Diskussion einbringen.
Weitere Informationen zur Zwischenpräsentation finden Sie hier.
13.03. bis 31.04.21 Kommentierung der Testentwürfe
Auf einem digitalen Whiteboard konnten die Paderborner Bürger*innen die in der Zwischenpräsentation vorgestellten Entwürfe kommentieren. Die eingebrachten Kommentare wurden anschließend in die weitere Planung der Teams einbezogen.
Weitere Informationen zur Kommentierung der Testentwürfe finden Sie hier.
17.06.21 Präsentation der Testentwürfe
In einer digitalen Präsentation wurden die drei fertigen Testentwürfe der Büros „Karres en Brands“, „Cityförster“ und „ADEPT“ vorgestellt. Über 200 Paderborner*innen verfolgten die Präsentation live und nutzen die Möglichkeit den Planungsteams über eine Chatfunktion Fragen zu ihren Planungen zu stellen.
Weitere Informationen zur Präsentation der Testentwürfe finden Sie hier.
Am 5. und 6. November konnten sich Bürger*innen wieder vor Ort einbringen. Auf dem Areal des Zukunftsquartiers nutzen etwas 200 Paderborner*innen die Gelegenheit eigene Ideen für die Gestaltung und Entwicklung des Zukunftsquartiers einzubringen und zu diskutieren. Der zugehörige Livestream am Abend des 05. November wurde von über 300 Nutzer*innen aufgerufen. Im Livestream stellten die Stadt Paderborn und das bearbeitende Büro urbanista den aktuellen Planungsstand vor. Anhand eines Live-Chats konnten sich Zuschauer*innen beteiligen und den vorgestellten Masterplan-Vorentwurf kommentieren. In einer anschließenden Diskussionsrunde standen Bürgermeister Michael Dreier, die Technische Beigeordnete Claudia Warnecke, Dr. Julian Petrin und Sven Kohlschmidt (urbanista) sowie die Think Tank Mitglieder Jochen Altrogge (Bundesanstalt für Immobilienaufgaben) und Prof. Dr. Wolfgang Wackerl (Alanus Hochschule) für Fragen aus dem Chat zur Verfügung. Vor Ort konnten Interessierte sich ebenfalls einbringen und an Stationen zu den genannten Themen diskutieren, sowie sich anhand von Führungen einen Eindruck des Geländes verschaffen.
Weitere Informationen zum ZukunftsCamp finden Sie hier.
25.02.bis 13.03.22 Online-Dialog
In einem zweiten Online-Dialog nutzen Bürger*innen die Möglichkeit, sich an der Entwicklung des Zukunftsquartiers zu beteiligen. Grundlage war der von dem betreuenden Planungsbüro urbanista aus den Testentwürfen erarbeitete Vorentwurf des Masterplans, welcher auf der Konversionsplattform vorgestellt wurde. Hierzu konnten Bürger*innen Anregungen und ergänzende Ideen zu den Themen Freiraum, Mobilität und Soziale Infrastruktur einbringen. Die eingegangenen Vorschläge wurden anschließend in den weiteren Planungsprozess des Masterplans einbezogen.
Die Dokumentation des zweiten Online-Dialogs finden Sie hier.
18.09.22 Masterplanausstellung
Im Rahmen eines Tags der offenen Tür auf dem Gelände des Zukunftsquartiers wurde der fertiggestellte Masterplan der Öffentlichkeit vorgestellt. Anhand einer Bodenkarte, welche vom Künstler KrashKid in Zusammenarbeit mit den Schüler*innen der benachbarten Friedrich-Spee-Gesamtschule gestaltet wurde, sowie einer Ausstellung konnten Bürger*innen einen Einblick in das Leben im Zukunftsquartier erhalten, wie es sich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten abspielen könnte
Akzelerator.OWL
Akzelerator.OWL
Als erstes neuerrichtetes Gebäude auf dem Gelände des Zukunftsquartiers genießt der „Akzelerator.OWL“ Pionierstatus. Es handelt sich dabei um das mit 20 Million Euro geförderte Siegerprojekt des Wettbewerbs „Exzellenz Start-up Center.NRW“. 2018 wurde der Akzelerator.OWL als REGIONALE-Projekt der REGIONALE 2022 eingereicht, 2019 wurde dem Projekt der A-Status verliehen.
Konkret entsteht eine hochmoderne Immobilie, die Funktionsbereiche eines Start-Up-Hotspots vereint. Mit dem Akzelerator.OWL soll eine Forschungsinfrastruktur geschaffen werden, in der Gründer*innen, Start-ups sowie gründungsaffine Studierende, Wissenschaftler*innen und Unternehmen einzigartige Vernetzungs- und Kooperationsmöglichkeiten vorfinden, um durch KnowHow-Bündelung die digitale Transformation aktiv gestalten zu können. Weitere Informationen vom Start-up Campus zum Akzelerator.OWL finden Sie hier.
Der Akzelerator.OWL übernimmt die Funktion eines Leuchtturm- und Pionierprojektes. Er bildet den Auftakt für die Entwicklung eines urbanen, innovativen, zukunftsfähigen und „smarten“ Stadtquartiers, mit dem die Stadt Paderborn vielen aktuell anstehende städtebauliche Herausforderungen begegnen kann.
Masterplan
Der Masterplan
Der Masterplan
- Mit dem Anspruch der Stadt Paderborn an die Entwicklung eines der innovativsten Stadtquartiere Europas sind hohe Anforderungen verbunden. Diesem Anspruch kann nicht durch einen konventionellen Plan Rechnung getragen werden. Es erfordert eine neue Planungsstrategie, die vorausschauend und offen für neue Wege ist und einen robusten, strukturellen Rahmen setzt, der flexibel auf mögliche Veränderungen reagieren kann. Der Masterplan wird damit weitergedacht: als ermöglichendes Instrument einer maximalen Adaptivität und Nutzungsmischung, dem Vorantreiben von Innovationen und einer klimaresilienten Stadtentwicklung. Dies betrifft auch die prozessualen Strukturen, von der Testplanung über Synthese und der Erarbeitung konkreter Zielvorgaben, bis hin zu Folgeplanungen und der tatsächlichen Flächenentwicklung bzw. Realisierung. Durch einen offenen Erarbeitungsprozess wurden und werden in der Entwicklung und Realisierung des Zukunftsquartiers Energien der Stadtgesellschaft und einer vielfältigen Akteurslandschaft gebündelt und zu einem lebenswerten Stadtteil weiterentwickelt.
- Mit dem Masterplan für das Zukunftsquartier als wegweisendes Dokument wurde eine robuste Grundlage geschaffen, um die Entwicklung des Konversionsareals innerhalb der nächsten Jahre zielgerichtet steuern zu können. Als starkes instrumentelles Fundament werden durch den Masterplan stadt- und freiraumplanerische Zielmarken und Zielwerte für eine nachhaltige Stadtentwicklung gesetzt, um dem Paderborner Stadtversprechen Rechnung zu tragen. Für den Prozess der Entwicklung des Zukunftsquartiers wurde eine neue Form des Masterplans im Sinne eines „Quartiersdrehbuchs“ angestrebt, der ambitionierte Ziele über einen langen Entwicklungshorizont hinweg fixiert. Statt auf starre Pläne, setzt der Masterplan auf die Beschreibung eines programmatischen und städtebaulichen Grundgerüsts, ein flexibles Regelwerk und maßgeschneiderte Prozesswerkzeuge. Der vorliegende Masterplan versteht sich als stetiger Prozess, um in der auf 20 bis 30 Jahre angelegten Konversion des Areals völlig neue Möglichkeiten der Stadtentwicklung nutzen zu können und mit maximaler Adaptivität Nutzungsansprüche anzupassen. Die städtebauliche und funktionale Struktur des Zukunftsquartiers erlaubt im Zusammenspiel mit innovativen Prozesswerkzeugen eine hohe Flexibilität. Der Masterplan schafft durch die Definition von stadt- und freiraumplanerischen Zielmarken und -werte die Basis für eine Wertermittlung für das Areal durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), welche in einem Ankauf der Fläche durch die Stadt Paderborn münden soll. Darüber hinaus sind die Zielmarken und -werten Grundlage für die konkretisierende Bauleitplanung, welche die rechtlichen Grundlagen der zukünftigen Bebauung des Areals festsetzt. Die Korridore, in welchen sich die angestrebten Werte bewegen, sind dabei teilquartiersübergreifend zu betrachten: Änderungen der Nutzungsmischung in einem Teilquartier können auch zu Anpassungen der Nutzungsmischung in anderen Teilquartieren führen. Parallel zur Wertermittlung müssen geeignete Formate der Qualitätssicherung erarbeitet werden, die über die gängigen Instrumente hinausgehen und maßgeschneiderte Lösungsansätze für einen produktiven Ausnahmezustand bieten. So kann das städtische Handeln möglicherweise hin zur Nutzung von individuellen und angepassten Vergabelogiken entwickelt werden. Durch weitere Maßnahmen und Folgekonzepte, wie z.B. einem Zwischennutzungskonzept, können bestehende Strukturen und Räume bereits belebt werden und zur Aktivierung des Quartiers beitragen sowie Planungen konkretisiert werden. Mit den Bauarbeiten des Akzelerators.OWL als Innovations-Hub und Inkubator am westlichen Punkt der Urbanen Meile wurde der erste Impuls bereits gesetzt. Zielsetzung für die weitere Vorgehensweise könnte in diesem Zusammenhang sein, die im Masterplan erarbeitete „Hardware“ und „Software“ für die Entwicklung des Zukunftsquartiers um ein Kapitel zur „Orgware“ zu ergänzen, welches notwendige Maßnahmen und Folgekonzepte beschreibt, die nach der Wertermittlung zum Einsatz kommen können. Der Masterplan setzt somit Standards für eine neue Prozesskultur und neue Formen von Kooperationen im weiteren Verfahren. Als Reallabor für eine maximal anpassungsfähige und gemeinschaftliche Stadtentwicklung soll das Zukunftsquartier auch nach der Erarbeitung des Masterplans mit einem Mix an unterschiedlichen Akteuren gestaltet werden und gemeinsam mit der aktiven Stadtgesellschaft wachsen. Im weiteren Prozess werden ausgelotete Potentiale und gesetzte Ziele Schritt für Schritt verwirklicht.
- Der Masterplan stellt dabei das „Drehbuch“ für die Entwicklung des Zukunftsquartiers dar. Die im Masterplan beschriebenen programmatischen Ziele erfordern eine besondere Kraftanstrengung aller beteiligten Akteur* innen und lassen sich daher kaum in bekannten Regelprozessen realisieren, die zumeist ambitioniert starten, aber nicht selten an die Grenzen von Marktmechanismen und rechtlich-technischen Restriktionen stoßen.
Leitziele
Leitziele
Paderborn prosperiert als Zuzugsort, als Hochschulstandort, als Stadt einer innovativen Wirtschaft. Mit ihrem Profil steht die Stadt in Konkurrenz zu größeren urbanen Zentren. Wie kann Paderborn in diesem Rennen auf Dauer mithalten und weiterhin attraktiv und verlockend für Bewohner*innen, Besucher*innen und Zuziehende sein? Und welchen Beitrag soll das Zukunftsquartier dazu leisten?
Maximale Mischung und Produktivität
Im Mittelpunkt der Quartiersentwicklung steht die Leitidee einer maximal gemischten „produktiven Stadt“, die Wissenschaft, urbane Produktion, Orte der Gemeinschaft und Wohnen kleinräumig in identitätsstarken Quartieren mit vielfältigen Typologien und Stadträumen kombiniert. Das Zukunftsquartier soll zum Modellquartier für Gemeinschaftlichkeit werden – mit neuen Modellen des gemeinschaftlichen Wohnens und Arbeitens sowie neuen Mischformen unterschiedlichster Nutzungen zwischen Wohnen, Kultur, Produktion und Versorgung.
Vernetzung von Stadt und Region
Das Quartier soll ein Verknüpfungspunkt zwischen Stadt und Region sein – im Sinne eines Hubs der regionalen Kreislaufwirtschaft und der klimagerechten Mobilität in Stadt und Region. Mit seinem System von Grünräumen holt es die Qualitäten der umgebenden Landschaft ins Quartier und leistet einen wichtigen Beitrag zur Klimaanpassung. Wechselbeziehungen von Wohnen und Arbeiten, aber auch Freizeitgestaltung zwischen urbanen und ruralen Räumen wird gefördert.
Testraum für digitale Innovation
Das Zukunftsquartier versteht sich als Reallabor für bauliche und soziale Innovation sowie für Technologie in der Stadt von morgen. Sowohl beim Bau wie bei der Nutzung des Quartiers soll exemplarisch gezeigt werden, wie Stadt mit Hilfe technologischer Innovationen klimagerechter, lebenswerter und adaptiver werden kann. Mit neuen Infrastrukturen lokaler Ver- und Entsorgungssysteme, der Förderung smarter Mobilitätskonzepte und der Unterstützung des Alltagslebens durch digitale Vernetzung knüpft das Zukunftsquartier an Paderborns Talent als Technologie- und Innovationsstadt an.
Klimaresilienz und Nachhaltigkeit
Paderborn verfolgt das Ziel, bis 2040 CO2-Neutralität zu erreichen (s. Integriertes Klimaschutzkonzept aus 2016). Das Zukunftsquartier soll einen Beitrag dazu leisten, der deutlich über den aktuellen Stand der Praxis hinausgeht. Als klimapositives Stück Stadt trägt das Zukunftsquartier den modernsten Anforderungen an Nachhaltigkeit Rechnung, wie dem Leitprinzip Cradle to Cradle, einer wassersensiblen Quartiersentwicklung und einem nachhaltigen Energiekonzept. Durch die im Masterplan beschriebenen Strategien will es nicht nur zeigen, wie sich Energie, Mobilität, Produktivität und Konsum CO2-neutral gestalten lassen, sondern durch neue Formen der CO2-Speicherung und Begrünung auch dazu beitragen, das Quartier zur Klimasenke zu machen. Um dieses Ziel zu erreichen sollen bei der Errichtung des Quartiers neue Wege des kreislaufwirtschaftlichen Bauens und der Wiedernutzung der grauen Energie des Bestands erprobt werden.
Maximale Adaptivität
Angesichts immer weniger berechenbarer ökologischer, ökonomischer, sozialer, technologischer und geopolitischer Entwicklungen muss das Zukunftsquartier mehr als nur robust sein. Es muss in der Lage sein, sich während seiner für 20 Jahre angelegten Entwicklung an völlig neue Möglichkeiten der Stadtentwicklung und Nutzungsansprüche anzupassen. Die städtebauliche und funktionale Struktur des Quartiers erlaubt im Zusammenspiel mit innovativen Prozesswerkzeugen ein maximal flexibles Anpassen der Struktur. Im Masterplan sind – bezogen auf die Teilquartiere und einzelnen Baufelder – wesentliche bauliche und funktionale Parameter festgelegt, die mit Hilfe eines definierten Regelwerks flexibel angepasst werden können, ohne die angestrebten Leitziele des Memorandums zu unterlaufen. Zudem wird ein „Instrumentenkasten“ definiert, durch den die Entwicklung im Dialog mit den „Stadtmacher*innen“ gesichert werden soll.
Co-Kreation und partizipative Formen des Stadtmachens
Die Entwicklung des Zukunftsquartiers versteht sich als ein gemeinschaftlicher Gestaltungsprozess unter der Mitwirkung einer vielfältigen Akteurslandschaft. Von der Erarbeitung des Masterplans, über zukünftige Zwischennutzungen, die mit dem Areal wachsen, bis hin zur tatsächlichen Umsetzung kommt der Mitwirkung durch die Stadtgesellschaft eine besondere Bedeutung zu. Auch das zukünftige Leben im Quartier soll vielfältige Möglichkeiten für ein Mitwirken der Bewohnerschaft bieten und lokales Engagement für den Stadtteil und die Nachbarschaft fördern.
Mit Räumen zur flexiblen Aneignung bietet die städtebauliche Struktur des Zukunftsquartiers Experimentierorte, an denen eine offene und inklusive Beteiligungspraxis gelebt werden kann. Der neue Stadtteil wird somit zum Modellquartier für innovative Mobilisierungs- und Beteiligungsprozesse. Hier sollen auf Basis der breiten Stadtgesellschaft fundierte und akzeptierte Veränderungen zusammen geschaffen werden und Pläne zur mittel- und langfristigen Gestaltung der urbanen Quartiersstruktur erfolgen.
Raumgerüst
Raumgerüst
Der Masterplan bildet die Grundlage eines mehrjährigen räumlichen Entwicklungsprozesses für ein Areal, das ungefähr der Größe der Paderborner Innenstadt entspricht. Um dieser Herausforderung zu begegnen werden zunächst übergeordnete Strukturen festgelegt, die einen klaren städtebaulichen Rahmen für die städtebauliche Entwicklung vorgeben. Dazu werden strukturgebende, öffentliche Freiräume, übergeordnete Grünkorridore und Verbindungen sowie Mobilitätsstrukturen festgelegt. Sie garantieren die Integration des neuen Stücks Stadt in die Gesamtstadt und stellen eine interne Vernetzung der Quartiere sicher. Dieses räumliche Gerüst bildet das Rückgrat des Zukunftsquartiers, prägt das Areal und schafft die Voraussetzung für einen lebenswerten und vielfältigen Stadtteil, der den Anforderungen an klimatische Herausforderungen, an ein harmonisches soziales Miteinander und an eine aufstrebende Wirtschaft.
Städtebauliche Spielregeln des Zukunftsquartiers
Städtebauliche Spielregeln des Zukunftsquartiers
Der Masterplan definiert einen robusten städtebaulichen Rahmen anhand von klaren Aussagen zu den Themen der Nutzungsmischung, Dichte‐ und Höhenentwicklung sowie den übergeordneten städtebaulichen Typologien und nachbarschaftlichen Strukturen. Diese werden die urbane Qualität und Identität des Zukunftsquartiers prägen und das gemeinschaftliche Leben im Quartier fördern. Die Parameter bilden als raumprägende, strukturelle Faktoren die „Hardware“ des Plans und gewährleisten das Umsetzen der ambitionierten Ziele eines innovativen, durchmischten Stadtquartiers zum Wohnen und Arbeiten mehrerer tausend Einwohner*innen. Entwicklungskorridore ergänzen konkrete Zielvorgaben, um im Sinne der Anpassungsfähigkeit Spielräume zu definieren, die stets mit den aktuellen und zukünftigen Veränderungen rückzukoppeln sind und die Möglichkeit einer flexiblen Steuerung bieten. Der Masterplan bietet also ein Set an Entwicklungsoptionen für unterschiedliche zukünftige Bedarfe.
Leitlinien für ein nachhaltiges Zukunftsquartier
Leitlinien für ein nachhaltiges Zukunftsquartier
Neben dem räumlichen Gerüst und städtebaulichen Spielregeln als „Hardware“, definiert der Masterplan Leitlinien bzw. fachliche Vertiefungen als „Software“, um die Weichen für eine nachhaltige Entwicklung des Areals zu stellen. Die folgenden Leitlinien dienen als Zielvorgaben für die Quartiersentwicklung und setzten Qualitätsstandards in den Themenbereichen der wassersensiblen Quartiersentwicklung, der Zirkularität und dem nachhaltigen Bauen, der produktiven Stadt, einer integrierten Energiekonzeption sowie dem soziokulturellen Miteinander im Zukunftsquartier. Als elementarer Bestandteil des Plans sind sie auf allen Entwicklungsebenen relevant und zu berücksichtigen und damit wegweisend für alle folgenden Entwicklungsschritte und Planungen.
Einzelne Quartiere
Einzelne Quartiere
Das Zukunftsquartier gliedert sich in sieben TeilQuartiere, die sich aufgrund ihrer geografischen Lage, ihrer städtebaulichen Struktur, ihrer Nutzungen oder Dichte etc. unterscheiden. Sie weisen alle einen unterschiedlichen, einzigartigen Charakter auf, wodurch das Leben und die Atmosphäre zukünftig im jeweiligen TeilQuartier bestimmt wird. Die folgenden Ausschnitte der Quartiere bieten eine integrierte Sicht der zuvor beschriebenen städtebaulichen Rahmenbedingungen und Leitlinien. Sie stellen in komprimierter Form eine illustrative Erzählung dar von der Atmosphäre und dem zukünftigen Leben und Arbeiten in den TeilQuartieren des Zukunftsquartiers. Es werden mögliche Alltagssituationen in der Zukunft dargestellt, ergänzt durch konkrete Kennzahlen zur Fläche, Höhenentwicklung, Dichte, Wohneinheiten und Einwohner*innen, um einen Eindruck der Vision zu vermitteln, der durch nachfolgende Planungen Rechnung zu tragen ist. Sie bilden die Grundlage für das neue Narrativ der zukünftigen Entwicklung des Quartiers.
Weitere Informationen zu den einzelnen TeilQuartieren finden Sie hier