Stadtverwaltung stellt sich den Fragen der Anwohnenden
Den Fragen von rund 150 Anwohnerinnen und Anwohnern sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern rund um das Konzept zur Entwicklung des Alanbrooke Quartiers und das geplante Vorgehen zum Rückbau des Areals, stellte sich die Stadtverwaltung am Mittwochabend in der Aula des Goerdeler Gymnasiums. Besonders Fragen zur Abwicklung der Verkehre während der Bauzeit, aber auch nach Fertigstellung des neuen Stadtquartiers beschäftigten die anwesenden Personen an diesem Abend.
Zu Beginn der Veranstaltung wurde das Entwicklungskonzept für das neue Stadtquartier von der Technischen Beigeordneten Claudia Warnecke noch einmal kurz vorgestellt. Insgesamt 800 Wohneinheiten sollen auf dem ehemaligen Kasernenareal entstehen. Dabei sollen verschiedene Wohntypologien, Geschosswohnungsbau, Reihenhäuser und Wohnungen in einigen der denkmalgeschützten Gebäuden für ein vielfältiges Wohnungsangebot für alle Bevölkerungsschichten sorgen. Kernstück der Planung ist der Exerzierplatz, der in eine Grünfläche umgewandelt wird, die sich in Richtung Theodor-Heuss-Straße fortsetzt. Viele Wege für Fußgänger und Radfahrer machen das neue Stadtquartier durchlässig für Rad- und Fußverkehr, der KFZ- Durchgangsverkehr wird allerdings weitestgehend aus dem Quartier herausgehalten. „Die Stellplatzanzahl von einem Parkplatz pro Wohneinheit, für die Flächen im privaten Bereich oder in einer der geplanten Tiefgaragen vorgesehen sind, liegt im normalen Bereich für ein Wohnquartier in einer solch innerstädtischen Lage und auch Parkplätze für das geplante nicht störende Gewerbe sind in diesen Tiefgaragen vorhanden“, erläuterte Claudia Warnecke. Für die Abwicklung der durch das neue Quartier entstehenden Verkehre habe man ein Verkehrsgutachten erstellen lassen, das untersucht hat, wo die Zufahrten zum neuen Quartier am besten angelegt werden können. Eine Zufahrt zur Elsener Straße sei dabei aufgrund der komplizierten Zufahrtssituation ausgeschieden. Zufahrten zum neuen Alanbrooke Quartier werden somit nur von der Erzbergerstraße, der Giefersstraße und der Theodor-Heuss-Straße möglich sein. Zum Schluss verwies die Technische Beigeordnete noch darauf, dass die Stadtverwaltung zurzeit ein Quartiershandbuch erstellt, welches als Grundlage für Planer und Investoren hinsichtlich der geplanten Investorenauswahlverfahren zur Vergabe von Grundstücken dienen soll. Aufgegriffen werden in diesem Konzept gestalterische Leitlinien, Mobilitätskonzept, Energiekonzept, soziale Aspekte sowie das Vergabekonzept.
Im zweiten Teil der Veranstaltung ging es dann vor allem um den zeitlichen Ablauf der Baumaßnahmen inklusive des Rückbaus und der Abwicklung des Baustellenverkehrs. Bereits angefangen haben die Arbeiten zur Erschließung des denkmalgeschützten Bereiches an der Elsener Straße. Im Oktober soll der Abriss der ersten Gebäude beginnen. Hier zu erläuterte Andreas Lampe, Diplom Ingenieur für Technischen Umweltschutz vom Büro Dr. Kerth + Lampe Geo-Infometric GmbH, dass man die gefundenen Gefahrenstoffe wie PCB oder sogenannte Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) vorher gesondert abtragen und dann sicher verpacken wird, bevor der Abriss beginnen kann. Für Anwohnerinnen und Anwohner besteht somit keine Gefahr. Außerdem erläuterte er, dass man die nach Entfernung der Schadstoffe verbleibende mineralische Bausubstanz vor Ort trennen und brechen wird, um so viel wie möglich wiederverwenden zu können. Was vor Ort nicht wiederverwendet wird, wird abtransportiert. Hierbei wies Lars-Christian Lange, Projektleiter für die Konversion der Alanbrooke Kaserne aus dem Stadtplanungsamt, darauf hin, dass der Abtransport nur über eine noch zu erstellende Baustellenzufahrt an der Erzbergerstraße erfolgen kann. „Der Abtransport wird aber nicht permanent, sondern nur in bestimmten Zeiträumen komprimiert stattfinden und die morgendlichen Schülerverkehre berücksichtigen“, erklärte Lange. Auf die Frage eines Anwohners, wo denn die sicher Lärm verursachende Maschine zum Brechen des Abbruchmaterials positioniert würde, erläuterte Hermann Weitekamp vom Gebäudemanagement der Stadt Paderborn, zuständig für den Abriss der Gebäude auf dem Kasernengelände: „Wir werden die Maschine mittig auf dem Exerzierplatz aufstellen, um sowohl zur Erzbergerstraße als auch zur Giefersstraße einen möglichst großen Abstand zu halten.“
Derzeit rechnet die Stadt damit, dass bereits ab 2020 ein Umbau der denkmalgeschützen Gebäude an der Giefersstraße möglich wäre. 2021 sollen Rückbau und Erschließung so weit vorangeschritten sein, dass erste baureife Grundstücke zur Verfügung gestellt werden können.
Dass die Kommunikation mit den Anwohnerinnen und Anwohnern besonders während der Bauphase einen großen Stellenwert in der Stadtverwaltung hat, machte der Projektleiter am Ende des Abends auch noch einmal deutlich. In der ehemaligen Kantine soll ein Baubüro entstehen, wo Bürger bei Problemen und Fragen ab Dezember immer mittwochs von 8- 9 Uhr morgens vor der Baubesprechung einen Ansprechpartner finden. Außerdem wird die Stadt regelmäßig ab Dezember Baustellenführungen anbieten und auch die Baustellenkommunikatorin der Stadt Paderborn, Lea Giesen, steht den Anwohnerinnen und Anwohnern, aber auch den Bürgerinnen und Bürgern unter l.giesen@paderborn.de oder der Telefonnummer 05251-88-12787 zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie hier.