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Leitziele Masterplan

Paderborn prosperiert als Zuzugsort, als Hochschulstandort, als Stadt einer innovativen Wirtschaft. Mit ihrem Profil steht die Stadt in Konkurrenz zu größeren urbanen Zentren. Wie kann Paderborn in diesem Rennen auf Dauer mithalten und weiterhin attraktiv und verlockend für Bewohner*innen, Besucher*innen und Zuziehende sein? Und welchen Beitrag soll das Zukunftsquartier dazu leisten?

 

Maximale Mischung und Produktivität

Im Mittelpunkt der Quartiersentwicklung steht die Leitidee einer maximal gemischten „produktiven Stadt“, die Wissenschaft, urbane Produktion, Orte der Gemeinschaft und Wohnen kleinräumig in identitätsstarken Quartieren mit vielfältigen Typologien und Stadträumen kombiniert. Das Zukunftsquartier soll zum Modellquartier für Gemeinschaftlichkeit werden –  mit neuen Modellen des gemeinschaftlichen Wohnens und Arbeitens sowie neuen Mischformen unterschiedlichster Nutzungen zwischen Wohnen, Kultur, Produktion und Versorgung.

 

Vernetzung von Stadt und Region

Das Quartier soll ein Verknüpfungspunkt zwischen Stadt und Region sein – im Sinne eines Hubs der regionalen Kreislaufwirtschaft und der klimagerechten Mobilität in Stadt und Region. Mit seinem System von Grünräumen holt es die Qualitäten der umgebenden Landschaft ins Quartier und leistet einen wichtigen Beitrag zur Klimaanpassung. Wechselbeziehungen von Wohnen und Arbeiten, aber auch Freizeitgestaltung zwischen urbanen und ruralen Räumen wird gefördert.

Testraum für digitale Innovation

Das Zukunftsquartier versteht sich als Reallabor für bauliche und soziale Innovation sowie für Technologie in der Stadt von morgen. Sowohl beim Bau wie bei der Nutzung des Quartiers soll exemplarisch gezeigt werden, wie Stadt mit Hilfe technologischer Innovationen klimagerechter, lebenswerter und adaptiver werden kann. Mit neuen Infrastrukturen lokaler Ver- und Entsorgungssysteme, der Förderung smarter Mobilitätskonzepte und der Unterstützung des Alltagslebens durch digitale Vernetzung knüpft das Zukunftsquartier an Paderborns Talent als Technologie- und Innovationsstadt an.

Klimaresilienz und Nachhaltigkeit

Paderborn verfolgt das Ziel, bis 2040 CO2-Neutralität zu erreichen (s. Integriertes Klimaschutzkonzept aus 2016). Das Zukunftsquartier soll einen Beitrag dazu leisten, der deutlich über den aktuellen Stand der Praxis hinausgeht. Als klimapositives Stück Stadt trägt das Zukunftsquartier den modernsten Anforderungen an Nachhaltigkeit Rechnung, wie dem Leitprinzip Cradle to Cradle, einer wassersensiblen Quartiersentwicklung und einem nachhaltigen Energiekonzept. Durch die im Masterplan beschriebenen Strategien will es nicht nur zeigen, wie sich Energie, Mobilität, Produktivität und Konsum CO2-neutral gestalten lassen, sondern durch neue Formen der CO2-Speicherung und Begrünung auch dazu beitragen, das Quartier zur Klimasenke zu machen. Um dieses Ziel zu erreichen sollen bei der Errichtung des Quartiers neue Wege des kreislaufwirtschaftlichen Bauens und der Wiedernutzung der grauen Energie des Bestands erprobt werden.

Maximale Adaptivität

Angesichts immer weniger berechenbarer ökologischer, ökonomischer, sozialer, technologischer und geopolitischer Entwicklungen muss das Zukunftsquartier mehr als nur robust sein. Es muss in der Lage sein, sich während seiner für 20 Jahre angelegten Entwicklung an völlig neue Möglichkeiten der Stadtentwicklung und Nutzungsansprüche anzupassen. Die städtebauliche und funktionale Struktur des Quartiers erlaubt im Zusammenspiel mit innovativen Prozesswerkzeugen ein maximal flexibles Anpassen der Struktur. Im Masterplan sind – bezogen auf die Teilquartiere und einzelnen Baufelder – wesentliche bauliche und funktionale Parameter festgelegt, die mit Hilfe eines definierten Regelwerks flexibel angepasst werden können, ohne die angestrebten Leitziele des Memorandums zu unterlaufen. Zudem wird ein „Instrumentenkasten“ definiert, durch den die Entwicklung im Dialog mit den „Stadtmacher*innen“ gesichert werden soll.

Co-Kreation und partizipative Formen des Stadtmachens

Die Entwicklung des Zukunftsquartiers versteht sich als ein gemeinschaftlicher Gestaltungsprozess unter der Mitwirkung einer vielfältigen Akteurslandschaft. Von der Erarbeitung des Masterplans, über zukünftige Zwischennutzungen, die mit dem Areal wachsen, bis hin zur tatsächlichen Umsetzung kommt der Mitwirkung durch die Stadtgesellschaft eine besondere Bedeutung zu. Auch das zukünftige Leben im Quartier soll vielfältige Möglichkeiten für ein Mitwirken der Bewohnerschaft bieten und lokales Engagement für den Stadtteil und die Nachbarschaft fördern.
Mit Räumen zur flexiblen Aneignung bietet die städtebauliche Struktur des Zukunftsquartiers Experimentierorte, an denen eine offene und inklusive Beteiligungspraxis gelebt werden kann. Der neue Stadtteil wird somit zum Modellquartier für innovative Mobilisierungs- und Beteiligungsprozesse. Hier sollen auf Basis der breiten Stadtgesellschaft fundierte und akzeptierte Veränderungen zusammen geschaffen werden und Pläne zur mittel- und langfristigen Gestaltung der urbanen Quartiersstruktur erfolgen.

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