Stadt stellt Ergebnisse der Vorbereitenden Untersuchungen vor
Wie man dem Abzug der britischen Streitkräfte in Paderborn Sennelager am besten begegnen kann, dazu lud die Stadt Paderborn die betroffenen Gebäudeeigentümer in Sennelager ein und stellte die Ergebnisse der vorbereitenden Untersuchungen vor. Deutlich wurde, dass nach Auswertung der Ergebnisse ein vereinfachtes Sanierungsgebiet für Teilbereiche wie die Bielefelder Straße und die Lahrkampstraße in Sennelager zielführend sein könnte. Durch eine mögliche Festsetzung eines vereinfachten Sanierungsgebietes im Vorgriff auf ein umfassendes Erneuerungskonzept im Bereich von Sennelager, können die Eigentümer bei der Durchführung von Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen durch steuerliche Vergünstigungen unterstützt werden. So könnte, ungeachtet der wider Erwarten weiterhin unklaren zukünftigen Nachnutzung der militärischen Bereiche, eine städtebauliche Entwicklung in Sennelager bereits heute angestoßen werden. In nächsten Schritt werden die Ergebnisse der Untersuchungen in den zuständigen politischen Gremien vorgestellt, um nach der Sitzungspause, voraussichtlich im September 2018, mögliche Beschlüsse dazu fassen zu können.
Bereits 2016 hatte die Stadt das Planungsbüro complan Kommunalberatung mit einer Voruntersuchung Sennelagers vor dem Abzug des britischen Militärs beauftragt. Die Planer führten neben einer Bestandsaufnahme und vorbereitenden Untersuchungen wie einer Stärken- und Schwächen-Analyse auch eine Befragung der Eigentümer durch. Hierbei lobte die Technische Beigeordnete Claudia Warnecke die vorbildliche Beteiligung der Eigentümer an der Befragung. Die Rücklaufquote der Fragebögen lag bei rund 70 Prozent, was das große Engagement und Interesse der Gebäudeeigentümer in Sennelager an der Zukunft ihres Stadtteils zeigt. Auch die hohe Zahl der Hausbesitzer, die in den nächsten Jahren energetische Sanierungsmaßnahmen an ihren Gebäuden durchführen möchten, wertete Hathumar Drost von complan als ein deutliches Zeichen für den Willen der Anwohner, Sennelager auch nach Abzug des Militärs als attraktiven lebenswerten Stadtteil zu entwickeln und hier weiter zu investieren.
Rund 30 Prozent der Wohnungen in Sennelager werden durch Angehörige des britischen Militärs bewohnt und gerade entlang der Bielefelder Straße haben sich viele Geschäfte und Dienstleister auf britische Kunden spezialisiert. Hier gilt es frühzeitig über alternative Nutzungsmöglichkeiten nachzudenken, um lange Leerstände zu vermeiden. Allerdings erschwert die noch unklare Nachnutzung der Normandy Kaserne und des Truppenübungsplatzes in Sennelager die Bemühungen der Stadt frühzeitig in Sennelager tätig zu werden. So hofft die Stadtverwaltung auf eine baldige Entscheidung der zuständigen Bundesbehörden, so dass man die Entwicklung Sennelagers gezielt planen kann.
Die Ergebnisse der Untersuchungen wurden in einer Projektzeitung zusammengefasst, die ab Montag in der Verwaltungsnebenstelle Schloß Neuhaus ausliegen und hier abrufbar ist.